Ziel
Dieser neue Lernort ermöglicht individuelles und gemeinschaftliches Wohlergehen. Die persönliche und ganzheitliche Entwicklung des Kindes steht im Zentrum. Verbindliche Beziehungen verhelfen zur bestmöglichen Entfaltung. Starke Wurzeln werden gebildet und mit wohlwollender Weitsicht günstige Weichen für eine erfreuliche Zukunft gestellt. Alle sollen hier für das weitere Leben ihre spezifischen Fähigkeiten entwickeln können, zu denen auch Charakterstärke, Achtsamkeit, Dankbarkeit, Selbstvertrauen, Toleranz und ein liebevolles Miteinander mit Herz gehören.
Umfeld und Nährboden
Idealerweise gehört zum Lernort viel Land, ein Bauernhof, ein Generationenhaus mit erfahrenen Menschen und eine ganze Gruppe von Wohnhäusern und Werkstätten. So ist die Erwachsenenwelt ein unmittelbarer Bestandteil und Nährboden für die Bildung der Kinder und Jugendlichen. Der neue Lernort baut auf dem Wissens- und Erfahrungsschatz der älteren Generationen auf. Dieses Geschenk der Vorfahren an die Nachkommen wird weitergetragen zu den nachfolgenden Generationen. Im Zusammenspiel bietet dieses Umfeld viele Gelegenheiten, um Erfahrungen auszutauschen, zu beobachten, nachzudenken, auszuprobieren, zu erkennen und zu veredeln.
Ganzheitlichkeit
Der neue Lernort würdigt die Naturgesetze, die Vielschichtigkeit des Menschseins und den Kreislauf des Lebens. Es wird in einer familiären Atmosphäre voneinander und miteinander gelernt, das eigene Potenzial entfaltet und der eigene Lebensplan entdeckt. Mit Freude und Begeisterung wird die Welt und das Leben erforscht und Neues erschlossen. Denken, Fühlen und Handeln werden als wichtig erachtet, entwickelt und verfeinert – ganz nach dem Leitgedanken von Johann Heinrich Pestalozzi: «Kopf, Herz und Hand».
Die Bildungsverantwortlichen
Die Aufgaben der Verantwortlichen ergeben sich laufend aus dem konkreten Lernbedarf und aus den unerschöpflichen Visionen für das bestmögliche Ganze. Die an der Bildung beteiligten Erwachsenen verfügen über hohe Beziehungskompetenzen und engagieren sich auch für ihre eigene geistige Weiterentwicklung. Sie lieben die Kinder und ihre Aufgabe. Sie schenken den Kindern Vertrauen und verhalten sich im besten Sinne vorbildlich. Im generationenübergreifenden sozialen Kontext ermöglichen sie den jungen Menschen, sich und andere als gleichwürdig zu erfahren, zum Wohlergehen der Gemeinschaft beizutragen und sich an den eigenen Stärken und Interessen zu erfreuen. Sie helfen bei Herausforderungen und bei der Erfahrung, dass oft gerade die grössten Schwierigkeiten und Hindernisse zu besonderen Leistungen anspornen und neue Horizonte eröffnen können.
Lernmethoden
Der Unterricht basiert auf handlungsorientierten und spielerischen Methoden mit dem Ziel, dass das Lernen für die Kinder und Jugendlichen immer aufs Neue attraktiv und bedeutsam ist. Es gibt klare Strukturen für das Erlernen der Kulturtechniken (Rechnen, Lesen, Schreiben und Grundlagen für die verschiedensten Wissensgebiete) sowie freie Angebote für das Entwickeln von Fähigkeiten und Fertigkeiten in Ateliers, im Freien, an anderen Orten und bei anderen «Meistern».